Es gibt kaum einen besseren Weg für Jugendliche, ihren Eltern zu zeigen, dass sie echt alt geworden sind, als durch Sprache. Vieles, was wir früher ganz selbstverständlich gesagt haben, klingt heute wie Gammelfleisch-Sprech. Zum Glück können auch wir uns abgrenzen – hier sind 20 Wörter, die derart veraltet sind, dass sie dir wieder das Gefühl geben, jung und frisch zu sein. Einige dieser Begriffe sollten allerdings schnellstens wieder in die Alltagssprache überführt werden – oder kennt ihr ein Wort, dass einen Ausdruck wie „famos“ ersetzen könnte? Eben.
oberaffengeil
Die 80er kannten keine Grenzen, wenn es um Worterfindungen ging. Und wer will nicht gerne der „Oberaffe“ sein?
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dufte
Ein Berliner Exportschlager, gebräuchlich bis in die 90er. Auch du hast es gesagt, gib’s zu! Bedeutung: Siehe „Alles paletti“
fürwahr
Da wähnt man sich eher im englisch-aristokratischen Herrenzimmer als auf der wilden Party der Mofa-Gang. Das war mal ein Modewort? Aber ja doch, „in der Tat“!
Alles paletti
Klingt wie Sponti-Sprache, an jedes Wort einfach ein „i“ ranknallen. Bedeutung: Alles super, alles gut. Aber warum Paletten?
kokettieren
Fisch ohne Fleisch, flirten ohne irgendwelche Absichten – das ist „kokettieren“. Den Begriff gibt’s natürlich auch heute noch, doch dass er mal Jugendsprache war, kann man kaum glauben.
Nackedei
Benutzt man heute nur noch, wenn Kinder baden. War aber mal ein ernstzunehmender Ausdruck für nackte Erwachsene.
knorke
Noch so ein Berliner Original. Der Verbreitungsraum beschränkt sich auch heutzutage auf Deutschlands einzige Weltstadt (*duck und weg* @Hamburg). Hieß/heißt „cool“ bzw. „dufte“.
Puppe
Klar, warum die Umworbene nicht mit Kinderspielzeug vergleichen. Sieht man sofort den Mantafahrer vor sich, der Passantinnen hinterherruft: „Hey, Puppe!“ Ernsthaft?
Hupfdohle
… ist eine Person, die gerne und viel tanzt. War in den 50er-Jahren gar der Ausdruck für Stripperinnen.
Tohuwabohu
Mal ein ganz kreativer Oldtimer, der unbedingt wieder in die Alltagssprache eingehen sollte. Heißt soviel wie „Chaos“ und ist biblischen Ursprungs: „Ich sah die Erde an und siehe, sie war ein Tohuwabohu“, heißt es im Buch Jeremia. Kannste mal sehen.
schnieke
Wieder ein Wort, das man in Berlin noch benutzt, das aber auch im Rest Deutschlands wieder Verbreitung finden sollte. Bedeutung: „Schön hergerichtet“, „gut gestylt“ oder einfach nur „gutaussehend“.
Bordsteinschwalbe
Der fast schon liebevolle Ausdruck für eine Prostituierte, die auf dem Straßenstrich anschafft. Wie ungleich gemeiner klingt da unser heutiger Begriff „Nutte“.
anschwirren
„Abschwirren“, ok – aber das Gegenteil? Ja, das Anbahnen eines Flirts hat man mal so flattrig umschrieben.
poussieren
Das war lange vor dem Bikini, sogar lange vor beinfrei. Irgendwann im 19. Jahrhundert hieß das so viel wie „Flirt mit ernsten Absichten“.
Scharmützel
Was in der Jugendsprache mal einen kleinen Streit – „Zoff“ – bedeutete, war im Mittelalter nicht ohne: So ein Scharmützel (Gefecht) konnte schon mal mit Toten enden.
Perle
„Perle“ klang zwar schon damals in den 90ern einigermaßen asozial. Aber wenn man drüber nachdenkt, ist es doch eingentlich recht nett, oder? Besser als „Puppe“ jedenfalls“…
famos
Bring it back! Ein unersetzlich guter Ausdruck dafür, dass etwas besonders toll ist.
Steiler Zahn
Irgendwie eklig, oder? Dabei war das tatsächlich mal ein Ausdruck für eine Frau, die man heute als „heiß“ bezeichnen würde.
Kanaille
Aus dem Handbuch „Kultiviert Beleidigen“: War einstmals der Begriff für einen niederträchtigen Menschen (siehe Schillers „Die Räuber“). Heute wieder in freier Wildbahn erprobenswert.
Anstandswauwau
Um den Anstand zu wahren, hat in früheren Zeiten eine Gouvernante o.ä. als „Anstandswauwau“ junge Paare begleitet. Hielt sich als Begriff wacker, kann heute aber nicht mehr ernsthaft benutzt werden.
Welche dieser Wörter würdet ihr wieder in den Sprachgebrauch einführen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen, und teilt diesen Beitrag weiter.